24h von Duisburg 2017

Was war das für ein verdammt schönes und atemberaubendes Wochenende. Das BFF-Team ist die 24h von Duisburg gefahren. Zusammen sind wir am Freitag angereist und haben unser Equipment ausgepackt und unsere kleine Stadt aufgebaut.

Es war nicht viel mehr als:

  • ein großes 70qm aufblasbares US Zelt
  • ein Zelt mit einer Küche inkl. Kühlschrank & Herdplatten
  • ein Werkstattpavillon inkl. 2 Montageständer
  • einem Kärcher für die Reinigung der Räder
  • eine Dusche inkl. 100 Liter Wasserfass
  • ein Fahrradständer für 15 Räder
  • ein großer Pavillon für den Gemeinschaftsbereich
    inkl. Heizpilz, Bierbänke, Stühle & Tische
  • 2 Dixis
  • ein Pavillon direkt an der Strecke
  • einen Grill für ca. 120 Bratwürste
  • 3 Dieselgeneratoren für den Strom u.v.m 🙂

Natürlich ist das ganze nicht einfach so nach Duisburg gekommen. Wir haben das
komplette Equipment  mit einem LKW, einem T5 + Anhänger und einigen vollen Autos zu unserem 24h-Basislager auf das Gelände im Landaschaftspark transportiert. Es war schon eine logistische Meisterleistung die das BFF-Team hier vollbracht hat.

Nachdem wir unsere kleine Zeltstadt aufgebaut haben, war das Training auf dem Gelände vom Veranstalter freigegeben worden. Die ersten von uns sind eine kleine Trainingsrunde auf dem Gelände gefahren um die Strecke und Gegebenheiten näher kennenzulernen. Danach haben wir den Abend in einer gemütlichen und „ruhigen“ Runde ausklingen lassen. Der Rennsamstag / Rennsonntag sollte noch anstrengend genug werden.

Am nächsten Morgen überraschte uns das Wetter. Entgegen jeglicher Vorhersage hatte es in der Nacht und am Morgen geregnet. Auf Regen waren wir nicht eingestellt! Da die Strecke und bestimmte Abfahrten vom Wasser befreit werden mussten, ist das offizielle Vormittagstraining ausgefallen. Dadurch gab es leider keine Streckenbesichtigung und die Startfahrer der Teams konnten sich nicht wirklich auf der Strecke einfahren. Somit war es für alle eine Überraschung was jeden auf der Strecke erwartete und wie der Streckenzustand nach dem Regenschauer war.

Insgesamt sind wir mit drei 4er-Teams (Speed, Master & Mixed) und einem 2er Team als BFF2002-Team an den Start gegangen. Und für alle war klar: Der Regen und Schlamm auf der Strecke konnte keinen davon abhalten, dass Rennen nicht zu fahren. Pünktlich um
12 Uhr wurde das Rennen gestartet und ab jetzt heißt es nur noch: 24h Radfahren 🙂
Bei vielen von uns sah man schon nach kurzer Zeit nur noch grau verkrustete Beine, schlammgesprenkelte Gesichter und alle hatten den charakteristischen grau-braunen Streifen auf der Rückseite 🙂 Nach den ersten Runden hingen auch bei uns im Basislager die Trikots und Hosen zum trocknen an der Leine. Jedes trockene Fleckchen auf der Leine oder im Basislager wurde genutzt.

Zum Glück trocknete die Strecke nach den ersten paar Stunden etwas ab, doch der nächste Regenschauer ließ nicht lange auf sich warten. Es regnete kurz aber heftig und die Strecke wurde wieder extrem nass und rutschig. Der Boden war sehr weich und an vielen Stellen ziemlich ausgewaschen und zerfahren. Unser Mechaniker und Bike-Putzer Carsten hatte einiges zu tun Mensch und Maschine immer wieder sauber zu bekommen.

   

Ab 20:30 Uhr galt dann die Lichtpflicht und so langsam wurde es auch auf der Strecke entlang dunkel und es war nicht mehr jede rutschige und schmierige Stelle leicht einsehbar. Jedes Team musste jetzt seinen individuellen Rythmus finden.

Während die 4er-Teams meistens einen 2-3 Runden Rythmus abspulten, hat das 2er-Team jede Runde gewechselt. An Schlaf oder größere Pause war bei dem 2er-Team nicht zu denken. Im Basislager haben wir die beiden in den 24h kaum gesehen. Damit keine Zeit verloren ging, sind die beiden fast ausschließlich in der Wechselzone geblieben. Eine Decke, ein Stuhl, Werkzeug für kleinere Reparaturen und ein bisschen Nahrung waren das einzige was aus dem Basislager mitgenommen wurde. Während einer von beiden gefahren ist, hat sich der andere entweder auf der Rolle warm gehalten oder wurde von unseren Betreuern rundum versorgt. Da kam es auch schon einmal vor, dass zwischen 3-4 Uhr nachts leckeres Rührei oder warmer Tee im Basislager angefragt wurde und nach ein paar Minuten war das ganze auch schon bei unseren 2er-Team an der Wechselzone zu finden. Einfach klasse! Aber die dauernde Belastung und das ständige Wechseln vorderte des öfteren ihren Tribut. Es gab mehrere Hoch- und Tiefphasen während dem 24h-Rennen. Verschont ist da keiner geblieben.

  

Unsere 4er-Teams wurden ebenfalls bestens im Basislager versorgt. Vor Ort gab es für unsere Betreuer immer etwas zu tun. Von Eierkuchen über Bratwurst bis zum Rührei oder Wurstbrot wurden alle Wünsche von unseren Betreuern erfüllt. Die 4er-Teams sind anfangs einen 3-Rundenrythmus gefahren um etwas längere Ruhephasen zu bekommen. Doch schnell zeigt sich, dass die 3. Runde nicht mehr ganz so in dem Tempo gefahren werden konnte als die vorrigen. Und somit entschieden sich einige aus den 4er-Teams, auf einen 2-Rundenturnus umzustellen. Dadurch sind die Rundenzeiten wieder konstand geblieben. Während den Ruhephasen und in der Nacht haben die einen ein bisschen Schlaf nachgeholt und die anderen ihre Kleidung oder sich selbst am Heizpilz aufgewärmt. Irgendwie die Nacht überstehen war zu dem Zeitpunkt das wichtigste. Jeder hatte hier seine eigene Strategie.

   

Die Nacht war lang und nicht besonders warm. Mit 7 Grad über Null war es auch für den August eine sehr kühle Sommernacht. Alle Teams, ob es die 4er-Teams gewesen sind oder das 2er-Team an der Wechselzone, jeder hatte mit den niedrigen und feuchten Temperaturen zu kämpfen. Doch als dann gegen 05:00 Uhr der Himmel am Horizont heller wurde und wir gleichzeitig positiv bemerkten, dass sich keine Wolke am Himmel befand, waren fast alle Strapazen vergessen. Jetzt wurde klar, es wird ein sonniger Tag und die Temperaturen stiegen von Minute zu Minute. Die letzten Stunden sind alle Teams bei Sonne und schönem Wetter gefahren. Die Strecke wurde dann ebenfalls sehr schnell trocken und war an vielen Stellen wieder normal befahrbar.

In der letzten Stunde wurde es bei allen Teams noch einmal knapp. Ausruhen konnte sich keiner. Unsere 4er-Teams und unser 2er-Team mussten noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren und haben alles aus sich herausgeholt. Teilweise wurde es so knapp, dass bei dem 2er-Team nicht klar war, auf welchem Platz sie am Ende landen werden. Auch bei dem 4er-Team wurde um jede Runde gekämpft. Jeder musste noch einmal eine schnelle oder seine schnellste Runde hinlegen bevor die Uhr abläuft.

Es war spannend und der Nervenkitzel war bei allen zu spüren. Teammitglieder & Betreuer waren zum Schluss an der Wechselzone und haben beim grandiosen Finale mitgefiebert. Es war ein Gänsehautfeeling als versucht wurde, kurz vor schluss noch einmal eine schnellste Runde zu fahren um vor dem Ende über die Ziellinie zu fahren.

Wir alle haben es geschafft, es war verdammt knapp. Das 2er-Team konnte zum Schluss noch eine Bestzeit rausfahren und hatte dadurch eine Runde mehr und bei den 4er-Teams war ebenfalls die letzte Runde sehr entscheident. Wir alle haben uns riesig gefreut so eine Leistung nach 24h Radfahren vollbracht zu haben und so ein enges und knappes Finale zu erleben.

Und die Platzierungen bei den einzelnen Teams können sich sehen lassen:

Ein 16. Platz für das 2er-Team, ein 28. Platz für unser Mixed-Team
Ein 36. Platz für unser Master-Team und einen 38. Platz für das Speed-Team

Gemeinsam haben wir den Nachmittag und Abend nach dem Rennen mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen ausklingen lassen. Es war ein tolles Wochenende.

Besonders großen Dank gilt unseren Betreuern.
Ohne unsere Betreuer wäre das Event so nicht möglich gewesen.

VIELEN DANK liebe Kristin, lieber Gerd, Ralf, Carsten, David (2) und Pascal.

Eure Hilfe, war unser Erfolg beim Rennen! Danke …

 

Die kompletten Bilder findet ihr unter der Bildergalerie!